KAMBODSCHA IST EINES DER AM WENIGSTEN ENTWICKELTEN LÄNDER SÜD-OSTASIENS UND GLOBAL. WÄHREND LANDESWEIT GROSSE FORTSCHRITTE BEZÜGLICH ALPHABETISIERUNG UND ABSCHLUSS AUF PRIMARSCHULSTUFE GEMACHT WURDEN, VERLASSEN VIELE JUGENDLICHE WÄHREND ODER BEREITS VOR DER SEKUNDÄREN STUFE DIE SCHULE, UNTER ANDEREM MANGELS RELEVANZ DER BILDUNG FÜR DEN ARBEITSMARKT UND DER UNZUREICHENDEN QUALITÄT.

Hinzu kommt, dass schwache Erträge aus der Landwirtschaft und die daraus resultierende hohe Ernährungsunsicherheit in den letzten Jahren zum Zuzug vieler Familien in (peri)urbane Gebiete sorgten. Die Konsequenz daraus ist, dass das Angebot an Arbeitsplätzen in der Industrie der steigenden Arbeitsnachfrage nicht mehr nachkommen kann. Infolgedessen ist die Arbeitslosenquote in städtischen Gebieten inzwischen höher als in ländlichen Gebieten. Besonders davon betroffen sind junge Kambodschaner:innen.

HOCHWERTIGE UND ZUKUNFTSRLEVANTE BILDUNG FÜR SCHÜLER:INNEN

In innovativer und nachhaltiger Landwirtschaft im periurbanen Raum steckt jedoch noch viel Potential –zur Einkommensgenerierung wie auch als Beitrag an die Ernährungssicherheit. Das übergeordnete Ziel dieses Projekts, welches zusammen mit der Prek Leap New Generation (Secondary and High) School umgesetzt wird, ist ein Beitrag an die Ernährungssicherheit und an eine qualitativ hochwertige und zukunftsrelevante Bildung für Schüler:innen aus dem periurbanan Raum um Kambodschas Hauptstadt Phnom Penn.

AUFBAU, ANWENDUNG UND UNTERRICHTSINTEGRATION VON AGRAR- UND WASSERREINIGUNGSSYSTEMEN

An der Basis des Projekts steht der Aufbau von einfacher Agrarinfrastruktur und Wasserreinigungssystemen an der Schule. Konkret werden solar-betriebene Hydroponik-Systeme, ein «Screenhouse», ein Fischteich und eine kleine Trinkwasserreinigungsanlage aufgebaut. Die Lehrpersonen erhalten Trainings im Umgang und der Vermittlung der Systeme, welche über die unterschiedlichsten Unterrichtsfächer in den Schulunterricht integriert werden. Dadurch erwerben die Schüler:innen Wissen und Kompetenzen im nachhaltigen Anbau und in der Weiterverarbeitung von Lebensmitteln sowie der systematischen Reinigung von Trinkwasser. Zudem gewinnt der Oberstufenunterricht an Alltagsrelevanz, was die allgemeine Lernmotivation steigert und insbesondere auch schwächeren Schüler:innen den Wissens- und Kompetenzerwerb erleichtern soll.

UNTERNEHMERISCHE BILDUNG – AUCH ZU GUNSTEN DER PROJEKTNACHHALTIGKEIT

Den Schüler:innen und insbesondere jungen Frauen der High School wird zusätzlich ein Training zu unternehmerischem Grundwissen angeboten, welches in Einklang mit dem Gesamtprojekt ist und den Fokus auf die Vermarktung nachhaltig produzierter und verarbeiteter Agrarprodukte setzt. Der schulinterne Konsum über die Kantine sowie die Vermarktung geeigneter Lebensmittel soll langfristig auch zur finanziellen Projektnachhaltigkeit beitragen. Ebenso werden Wissen und Erfahrungen mit Eltern und weiteren Schulen geteilt.

SPORT- UND SPIELBASIERTE LERNMETHODEN

Methodisch wird für den zukunftsrelevanten Unterricht der validierte SA4D-Ansatz von interaktiven und spielbasierten Lernmethoden angewendet, wodurch ebenfalls an eine qualitativ hochwertige Bildung für alle beigetragen wird.