In der Schweiz leben über 300 000 Musliminnen und Muslime. Kinder und Jugendliche werden schon in der Schule mit Vorurteilen konfrontiert.
Und das, obwohl viele von ihnen die eigene Religion gar nicht gut kennen.
Vor diesem Hintergrund hat der Kanton Luzern im Jahr 2002 in den Gemeinden Ebikon und Kriens den islamischen Religionsunterricht in der Primarschule eingeführt. Muslimische Schülerinnen und Schüler werden in diesen Klassen in deutscher Sprache in die Grundzüge ihrer Religion eingeführt, aber auch in ihrer Reflexions- und Demokratiefähigkeit gestärkt. Ihre Religion wird anerkannt, und die Kinder und Jugendlichen merken, dass sie auch ohne christliche Religion Teil der Schweizer Zivilgesellschaft sind.
Transparenz gegen Vorurteile
Die Einführung des islamischen Religionsunterrichts an den beiden Schulen wurde in der Presse kontrovers diskutiert. Deshalb gab die Trägerin des Projekts, die Vereinigung islamischer Organisationen des Kantons Luzern (VIOKL), bei der SA4D diese externe Evaluation in Auftrag.
Der Studienbericht kommt zum Schluss, dass der islamische Religionsunterricht an den Schulen ein grosses Integrationspotenzial birgt. Die islamische Lehre und Praxis wird durch den Schulunterricht transparent. So hilft der islamische Religionsunterricht, Vorurteile abzubauen und fördert die Integration.