Russland ist das zweitwichtigste Einwanderungsland der Welt: Mindestens 13 Millionen zugewanderte Menschen lebten 2010 in Russland. Ihre Integration verläuft aber nicht reibungslos.
Wie die SA4D in einer Studie zeigte, denken russische Jugendliche zunehmend schlecht über Migrantinnen und Migranten.
Mit einem Film und einem Computer-Lernspiel trug die SA4D zwischen 2008 und 2010 dazu bei, dass sich Migrantinnen und Migranten in Russland besser zurechtfinden und besser akzeptiert sind. Dabei testete sie auch, wie gut sich audiovisuelle Mittel für Integrationsprojekte eignen.
So geht arbeiten und leben in Russland
In Zusammenarbeit mit der russischen Organisation RU PASS produzierte die SA4D einen Film, der Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten in der Moskauer Region Ratschläge für den Alltag und Antworten auf Rechtsfragen lieferte. Der Film behandelte zum Beispiel die Anmeldung bei den Behörden, die Arbeitssuche oder das Heimschicken von Geld. Er wurde in russischer Sprache gedreht und erschien mit verschiedenen Untertiteln. 10 000 Kopien der DVD wurden an Eingewanderte und Migrationsorganisationen im Raum Moskau und in den drei hauptsächlichen Herkunftsländern verteilt.
Respekt und Toleranz fördern
Die SA4D setzte aber nicht nur auf der Seite der Zugewanderten an. Mit Hilfe des Computerspiels «Xenophilia» förderte sie die Offenheit, den Respekt und die Toleranz der Einheimischen gegenüber den Zugewanderten. Die SA4D entwickelte das Computerlernspiel gemeinsam mit dem Humanist Research and Methodology Centre in Moskau. Die Originalversion des Spiels war 2005 in der Schweiz unter dem Namen «Xenophilia» erschienen und mit Erfolg an Schulen eingesetzt worden.