ALTERNATIVEN ZU ILLEGALEN GESCHÄFTEN

Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1948 hat die Bevölkerung in Myanmar viel durchgemacht. Trotz Friedensabkommen herrschen in einigen Landesteilen noch bürgerkriegsähnliche Zustände und ethnische Spannungen. Diese schränken die ökonomische Entwicklung ein – Armut ist weit verbreitet, die Beschäftigungsmöglichkeiten sind begrenzt. Wirtschaftliche Unsicherheit, instabile politische Verhältnisse und Armut bieten den Nährboden für Gewalt, Menschen- und Drogenhandel. Möglichkeiten zur Berufsbildung fehlen und so müssen junge Menschen oft in andere Staaten reisen, um eine Ausbildung zu absolvieren. Das 2019 gestartete Projekt «Shan Youth YEEA(H) – Young entrepreneurs for ecological alternatives» setzt sich für eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Zukunft für Jugendliche im Norden der Staaten Shan und Kachin in Myanmar ein.

«ICH WEISS JETZT, WIE ICH AUS ETWAS KLEINEM ETWAS GROSSES MACHEN KANN»

Der 21-jährige Sai Swan Main ist Mitglied der Jugendgruppe «Saung Saee», welche die SA4D gemeinsam mit der lokalen Organisation «Moving Forward Together» fördert. Sai konnte im Projekt verschiedene Weiterbildungen in Namkham, im Norden Myanmars, besuchen. Nebst dem Unternehmenstraining hat er als Junglandwirt auch das technische Agrartraining absolviert. Er baut Wassermelonen, Mais und verschiedene Gemüsesorten an. «Dank der Weiterbildung weiss ich nun, wie wichtig es ist, meine Böden zu pflegen. Ich bringe mehr Abwechslung in den Gemüseanbau. So bleiben die Böden gut und ich kann sie nachhaltig nutzen.» Probleme mit den Böden waren seine grösste Herausforderung. Im Projekt werden deshalb auch der richtige Einsatz sowie die Integration von organischem Dünger gelehrt. «Das hat mir viel gebracht! Pflanzenreste werde ich in Zukunft nicht mehr verbrennen, sondern als natürlichen Dünger auf dem Boden belassen.»

Das Ziel des Projektes, nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche und ihre Familien zu schaffen, stärkt die Jugendlichen. Sai blickt zuversichtlich in die Zukunft. «Ich träume davon, ein Vorzeigefeld zu haben, um das Gelernte an meine Nachbarn weiterzugeben. Ich habe eine Perspektive und weiss jetzt, wie man aus etwas Kleinem etwas Grosses machen kann.»