Mit «Moving Beyond Trauma» (MBT) engagiert sich die SAD in Myanmar für von Krieg und Gewalt traumatisierte Frauen. Durch Sport und Spiel finden sie Wege, mit dem Erlebten umzugehen. Dies ist der dritte Teil unserer Porträtserie anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen.

Ma Than Aye sieht sich als Aussenseiterin in ihrem Dorf, denn sie ist Burmesin und gehört nicht der ethnischen Gruppe der Karen an. Sie spricht die lokale Sprache nicht und hat Mühe, eine regelmässige Arbeit zu finden. Die Karen sprechen oft kaum burmesisch und sehen sie nicht als Teil der Gemeinschaft. Ma Than Aye musste in ihrem Leben schon mehrmals flüchten, erst wegen der Gewalt, später aus wirtschaftlichen Gründen. Sie lebt schon seit einigen Jahren im Dorf, aber es ist nach wie vor schwierig. Die Situation als Tagelöhnerin ist eine Herausforderung und die Familie befindet sich in einer prekären wirtschaftlichen Lage. Der Stress aufgrund schlechter Familienbeziehungen und die beschränkten Arbeitsmöglichkeiten belasten sie täglich.

«Es ist nicht immer einfach»

«Ich bin beim Projekt seit Beginn mit dabei. Kein einziges Training habe ich verpasst. Ich wollte es ausprobieren, weil es etwas anderes war. Und ich war neugierig, worüber sie sprechen würden. Es ist nicht immer einfach, einen Platz zu finden und manchmal habe ich Streit mit den Leuten in unserer Gemeinde. Sie mögen uns nicht immer.»

«Danach gehe ich nach Hause und fühle mich weniger gestresst»

Bei der Frage, was Ma Than Aye an den Trainings über Lebenskompetenzen am meisten gefällt, beginnt sie zu beschreiben, wie sie sie sich als Teilnehmerin in der Gruppe fühlt: «Ich spreche und bewege mich mit Leuten aus meinem Dorf. Wir reden über ernste Dinge, aber wir lachen auch. Wir spielen Fussball und kommen einander näher. Wenn ich hier bin, kann ihnen sagen, was ich denke. Ich vergesse auch die Probleme zu Hause mit meiner Familie. Ich bin einfach hier. Ich habe gelernt, mich etwas zu entspannen – das war schwierig. Danach gehe ich nach Hause und fühle mich weniger gestresst und das ist für alle gut.

Inklusion ist wichtig

Ma Than Aye ist in einer besonders schwierigen Lage, da sie nicht nur eine belastende Vergangenheit mit sich trägt, sondern weil sie – im Unterschied zu anderen Frauen – kaum Zugang zu Unterstützungsstrukturen im Dorf hat. Die SAD und KWEG arbeiten daran, diese Lücke zu schliessen, indem sie in den Trainings und an Gemeindeanlässen darauf aufmerksam machen, wie wichtig Inklusion ist.