Wo Krieg und Gewalt tiefe gesellschaftliche Gräben hinterlassen haben, nutzt die Entwicklungszusammenarbeit den Sport als Brückenbauer.
Gemeinsam mit zwei anderen Fachpersonen diskutierte Jutta Engelhardt, Programmdirektorin bei der SAD, am Freitag an einem Podium in Genf über Chancen und Grenzen des Sports als Friedensstifter.
Die Podiumsdiskussion wurde vom Geneva Centre for Security Policy (GCSP) organisiert. Jutta Engelhardt war als Leiterin von sportanddev.org, der wichtigsten Informationsplattform im Bereich Sport für Entwicklung und Frieden, eingeladen.
Sport bringt Leute zusammen
In zerrütteten Gesellschaften öffne der Sport neue Kommunikationswege – und das während der ersten Begegnungen ganz ohne Worte, erklärte sie. Der Sport biete einen sicheren Raum für Angehörige verfeindeter Kultur- und Sprachgemeinschaften, sich zu treffen. Als Abbild der Gesellschaft lehre er, sich an die Regeln des sozialen Miteinanders zu halten.
Gleicher Zugang für alle
Damit Projekte und Programme im Bereich Sport für Frieden funktionierten, müssten aber immer alle Gruppen und beide Geschlechter Zugang zum Spiel haben, so Jutta Engelhardt. Die Wirkungsmessung von entsprechenden Projekten und Programmen werde dadurch erschwert, dass der Sport auch in der Friedensbildung nie Zweck, sondern immer nur Mittel sei. Die Resultate seien daher nicht im Sport, sondern in der gesellschaftlichen Veränderung zu suchen.
Fachleute aus Praxis und Wissenschaft
Neben Jutta Engelhardt nahmen Alexander Cárdenas und Sylvia Poll am Podium teil. Alexander Cárdenas forscht im Bereich Sport für Frieden und setzte weltweit schon verschiedene Programme um. Sylvia Poll ist ehemalige Profischwimmerin. Sie vertrat Costa Rica zweimal bei olympischen Spielen und gewann die erste olympische Medaille für ihr Heimatland. Poll ist seit 2010 Botschafterin für Sport und Frieden.